Böse Brüste der Frauen

 (ABER BITTE NICHT ANWENDEN) 

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Böse. Brüste der Frauen..

Diese fallen oft vor und zeigen sich in verschiede=
nen Graden.

W u n d e  B r u s t w a r z e n ereignen sich leicht
den Frauenzimmern mit hellen Haaren, wenn sie
ihre Kinder zum Säugen ad die Brust legen. Die=
sem Uebel entgegen zu arbeiten, müssen sie in
den letzten 4 bis 6 Wochen ihrer Schwangerschaft
die Brüste fleißig mit Branntewein oder Rum wa=
schen, wodurch die haut härter und stärker wird.—
Sie müssen sich nachher nicht scheuen, ihre Kinder
 fleißig anzulegen, wenn es ihnen gleich wehe thut, weil
sonst die Milch stockt und das Übel ärger wird.—
Sind die Warzen aufgesogen und wund, so bestreicht
man sie mit ungesalzener Butter der Milchrahm,—

oder macht sie naß und bestreut sie mit pulverisir=
tem Gummi=Arabicum und hält sie feucht, und sie
heilen bald; — oder man läßt guten Franzbrannte=
wein in einer Ofenröhre auf einer eisernen Platte
in der Unterschale von einer Kaffeetasse abrauchen
oder abdampfen, und bestreicht die Warzen mit dem
klebrigen übergebliebenen Safte. Man streicht da=
von einige Male am Tage auf.

Die W a r z e n   h e r v o r z i e h e n, muß die
schwangere Person schon vor der Geburt des Kindes
mit ihren Fingern sie sanft emporziehen oder mit einer
thönernen Pfeife hervorbringen. — Auch schneidet
man einige Galläpfel in der Mitte durch, hölt sie
aus, macht oben ein Loch hinein, und legt sie
in Branntewein. Auf diese Weise erweicht,
bindet man sie auf die Warzen, und legt immer
wieder neue auf, bis sie hervorgezogen und fest
geworden sind.

Entstehen M i l c h k n o t e n  in der Brust von
Überfüllung mit Milch, die sich dadurch bald zei=
gen , daß die Brüste ein wenig rot werden und die
Frauen einen Schmerz an ihnen finden, wozu
sodann auch ein Fieber kommt: so müssen die Wöch=
nerinnen Fleisch, Fleischbrühe, Bier, und Wein
gänzlich meiden und sich zu dünnen Suppen, Thee
und Brotwasser halten. Sie müssen die Brüste jetzt
mit einem Tuche in die Höhe binden, die Dämpfe
von Flieder=oder Kamillenthee an sich gehen lassen,
sie oft waschen mit einem halben Maße Was=
ser, worin 1 Loth Potasche aufgelöst ist, oder mit
leinenen Läppchen belegen, die hiermit angefeuchtet

sind , — und was die Hauptsache ist, die Milch
entweder durch eine reinliche Person oder durch Milch=
pumpen, wie sie Hebammen haben, aussaugen
lassen, und lange Zeit hindurch sorgen, daß sie sich
in den Brüsten nicht anhäufe. — Auch trok=
kene Kräuter und Kamillen, Fliederblumen, Ma=
joran, und Lavendelkraut, vertreiben, darauf gelegt,
die gelinden Milchknoten.— Nehmen diese in=
des zu , so daß sie sich in einigen Tagen nicht zerthei=
len, sondern großen Schmerz verursachen, so
muß sich die Frau an einen Arzt oder Wundarzt
wenden, weil die Knoten leicht bösartig werden
und Krebsgeschwüre draus entstehen können.— Ist
der Arzt nicht gleich zuhaben, so müssen im Voraus
warme Breiumschläge  von Hafergrütze , Leinsaamen,
Fliederblumen, Pappelkraut und warmer Milch
umlegt werden, damit die Eiterung befördert we=
de.— Oder auch ein Brei von Honig und Sauer=
teig. Nach diesen Mitteln gehen die Brüste von
Selbst auf, welches besser ist, als wenn sie geöffnet
werden.
Schwellen    die    Brüste    bei    der   Ent=
wöhnung der Kinder an, so muß die Frau
Dämpfe von Flieder und Kamillen daran gehen las=
sen — muß ein Leichtes Abführmittel (s. Art.
„Abführungsmittel“) nehmen — oder ein Wallraths=
pflaster auf die Brüste legen, wodurch die Milch so=
gleich zertheilt wird.  Man nimmt zudiesem weßes
Wachs, Hirschtalg, Kampfer, Wallrath und
Mandelöl, von jedem für einen Groschen , legt die=
ses auf einen zinnernen Teller, der auf Kohlen er=
hizt ist und schmelzt die Sachen in der Ordnung,

wie sie hier gesezt sind, so daß man das folgende
hinzusezt, wenn das Vorhergehend sich aufgelöst
hat. Das Mandelöl thut man hinzu, wen die ganze
geschmolzene Salbe schon abgekühlt ist. Mit dieser
Salbe bestreich man ein Stück Leinen, das so groß
als die Brust ist, schneidet ein Loch hinein, wodurch
die Warze unbedeckt bleibt, und läst das Pflaster
zwei Tage liegen. Wenn es nötig ist, wird es
wiederholt aufgelegt.

Bei allen diesen Übeln der Brüste muß man
sich vor scharfen Salben hüten; denn diese verderben
oft sehr viel dadurch, daß sie diese Theile reizen und
erst recht schlimm machen.

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Die Warzen hervor ziehen, muss die schwangere Person schon vor der Geburt des Kindes
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Entstehen Milchknoten in der Brust
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Was die Hauptsache ist, die Milch entweder durch eine reinliche Person oder durch Milch pumpen, wie sie Hebammen haben aussaugen…..
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Bei allen diesen Übeln der Brüste muss man sich vor scharfen Salben hüten;